Texte schreiben, Texte auf der Bühne lebendig werden lassen. Das ist mein Beruf. Geschichten erzählen. Mal in Büchern, mal für den Rundfunk und meistens auf dem Theater. Geschichten zum Lachen und zum Weinen, Geschichten zum Staunen und zum Nachdenken, Geschichten zum Schmunzeln, Geschichten zum Schreien, Geschichten, die berühren und beflügeln.
Geschichten:
Erich Kästner - Zart zornig zickig
Ödön von Horváth - Die Geschichte vom Fräulein Pollinger
Irmgard Keun - Man kann furchtbar biilig leben wenn man reich ist
"Der Struwwelpeter"
und andere Geschichten, Lieder und Gedichte
von bösen Buben und garstigen Mädchen
Ein szenisch- musikalisches Kunst-Stück für Erwachsene.
Er hat Generationen fasziniert überall auf der Welt: Der Struwwelpeter.
Die Haare ungekämmt, die Nägel unendlich lang - so steht er da auf
dem berühmten Buch, aufregend scheußlich und schön zugleich.
Der Friederich, der arge Wüterich; Paulinchen und Konrad; der sture
Suppenkaspar bis hin zum fliegenden Robert - sie alle haben ihren
schaurig-schönen Reiz - auch heute noch.
Auf der fast leeren Bühne erwecken die Künstlerinnen die alten
Bekannten zu neuem Leben. Sie entzünden ein Feuerwerk aus
Geschichten, Liedern und Gedichten - alles über jene kleinen und
großen Helden, die die gesellschaftliche Ordnung - mal mehr und mal
weniger - auf den Kopf stellen.
Die Musik dazu stammt unter anderem aus der Feder von Vivaldi und
Mozart.
Heinrich Hoffmann, Christian Morgenstern, Joachim Ringelnatz,
Wilhelm Busch, Bert Brecht, Heinz Erhardt sind mit vielen anderen die
Autoren dieses Abends. Garanten für ein literarisches Vergnügen, das
humorvoll und sehr sinnlich Erziehung von gestern, heute und morgen
verhandelt.
Erich Kästner - Zart zornig zickig
ein szenisch- musikalisches Kunst-Stück
für eine Schauspielerin, eine Musikerin und ein Kleid
Sie leben im Berlin der zwanziger Jahre. Sie heißen Bertha und Erna und vielleicht Elisabeth.
Sie sind Fräuleins vom Büro, Bardamen und sehr feine Damen; sie sind Dienstmädchen und leichte Mädchen, Waschfrauen, Hausfrauen, Ehefrauen und Mütter...
Sie hämmern auf Schreibmaschinen, schwärmen für die Natur, spielen Klavier und träumen vom Glück.
Sie erzählen von ihrem Leben, von ihrer Arbeit und von dem, was sie bewegt.
Erich Kästner hat sie beobachtet und ihnen in Gedicht und Prosa eine ganz eigene selbstbewusste Stimme verliehen.
Die ist so anrührend, komisch und heutig wie ehedem.
Die vielseitige Querflöte Irmgard Himstedts verleiht dem Abend die besondere Note.
Ein leicht – sinniger Augen- und Ohrenschmaus.
Ödön von Horváth
„Die Geschichte vom Fräulein Pollinger“
szenisch- musikalisches Kunst-Stück Nr. 2
Es ist eine Liebesgeschichte: Agnes Pollinger, neunzehn Jahre jung, Schneiderin, verliebt sich. Und diesmal so richtig. Mit Gefühl. In Eugen.
Eugen Reithofer, den melancholischen Kellner. Zum Glück. Denn auch Eugen hat sich verliebt. In Agnes. Glück aus heiterem Himmel, zart noch und zerbrechlich.
Getroffen haben sie sich vor dem Arbeitsamt, zufällig, denn beide sind arbeitslos und träumen von noch einem anderen Glück: von einer Stelle.
Wie Agnes eine Arbeit bekommt; warum sie sich von Harry, der ein schönes neues Auto besitzt und auch sonst viel Geld zu einem Wiener Schnitzel einladen lässt und was sie das kostet; wie sie erfährt, dass es zwischen Menschen etwas geben muss auch „ohne das Verliebtsein“ - wie Eugen sagt - davon erzählt die Geschichte des Dramatikers Ödön von Horváth meisterhaft, mit Witz und Humor und mit einer großen Liebe zu den kleinen Leuten. Die lässt die Schauspielerin Anna B. Hagin auf der Bühne lebendig werden: ergreifend und komisch.
Die Musikerin Irmgard Himstedt lässt auf ihren Instrumenten die klangliche Atmosphäre entstehen: einfühlsam, fantasievoll und vielgestaltig.
Heike Beutel hat die Szenische Einrichtung besorgt: formbewusst und ideenreich.
Ein leicht- sinniger Augen- und Ohrenschmaus, der unter die Haut geht.
Irmgard Keun - Man kann furchtbar billig leben wenn man reich ist
Eine Lesung
„Welch eine Biographie, was für ein aufreibendes, aufregendes Leben! Auch wenn Irmgard immer wieder betonte: Einmal ist genug. Turbulent war es und voller Schrecken, äußerst bunt und beschwerlich. Sie war Wirbelsturm und Sandkorn in einem. Und letztlich ist sie in den Feuern verbrannt, die sie entfacht hat.“
(Klaus Antes in Irmgard Keun. Einmal ist genug, Zeitzeugen Bilder und Dokumente erzählen von Anna Barbara Hagin und Heike Beutel)
Die Schauspielerin Anna Barbara Hagin und die Regisseurin Heike Beutel erinnern an eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie bringen Ausschnitte aus den wichtigsten Romanen der Irmgard Keun zu Gehör.
Aber auch der Mensch Irmgard Keun wird in dieser Lesung Thema sein. Die beiden Künstlerinnen lesen aus ihrem Buch Irmgard Keun. Einmal ist genug, Zeitzeugen, Bilder und Dokumente erzählen, in dem sie sich auf Spurensuche nach dem Leben der Irmgard Keun begaben. Darin berichten Weggefährt/innen, die Irmgard Keun in ganz unterschiedlichen Lebensabschnitten begleiteten, von ihren Begegnungen mit dieser außergewöhnlichen Frau.
Bewegend, spannend und mit viel Humor erzählt.
Musik und Klangraum: Irmgard Himstedt
Flötistin, Diplomrhythmikerin
Studium an der Musikhochschule in Trossingen. Später Unterricht u. a. bei Julyen Hamilton, Grenoble; Guy Dartnell, London und Suprapto Suryodarmo, Solo (Java).
Mitwirkung in verschiedenen Orchestern; Theatermusik; Performances; freie Konzerttätigkeit.
Lebt als Musikerin und Privatdozentin in Köln.
Regie: Heike Beutel
Studium der Geschichte, Germanistik und Philosophie an der Universität Tübingen; Ausbildung zur Regisseurin am Theater Tübingen; Regiearbeiten an Theatern in Tübingen, Köln, Würzburg, Wuppertal, Rostock (Auswahl) .
Autorin diverser Bücher. Gründung der Eventagentur Künstler à la carte.
Lebt als freie Regisseurin und Autorin in Köln